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Japan – Traumfängerkunden on Tour

Japan – Kirschblüte am Fuji-San

Reisetagebuch „Glanzlichter Japans“ von Janine und Daniel Malik

1. Tag
Es wird wirklich wahr! Heute beginnt die Reise, von der wir schon seit Jahren geträumt haben. Japan… – schon der Klang weckt das Fernweh! Doch erst einmal müssen wir dort ankommen. Von Tegel nach Frankfurt/a.M. und dann weiter nach Osaka. So lang sind wir noch nie geflogen.
2. Tag
Im ersten Morgenlicht erreichen wir Osaka und werden von unserem Reiseleiter empfangen. Mit dem Bus geht es nach Kyoto zum Hotel. Zwar etwas müde, aber dennoch neugierig, lassen wir uns die Automaten der U-Bahn erklären und fahren zum Bahnhof von Kyoto. Wir bummeln noch etwas durch das Kaufhaus und beenden den ersten Tag mit einem 10 Gänge Menü (Japanische Tapas).
3. Tag
Unser heutiges Ausflugsziel ist zwar kein Geheimtipp, aber ein wundervoller Start in unsere Rundreise. Durch herrliche Bambuswälder geht es mit dem Bus nach Nara, wo uns der Todaiji-Tempel mit farbenprächtiger Kirschblüte empfängt. Nach dem Besuch des Kasuga-Schreins geht es zum Fushimi-Inari-Schrein. Der Weg dorthin ist gesäumt von Fressbuden und erstmals bestellen wir mit Händen, Füßen und (ganz wichtig) „google translater“, ein Sandwich mit Kaffee und bekommen… ein Sandwich mit Kaffee – yeah, erstes Erfolgserlebnis!
Der Fushimi-Inari ist einer der bekanntesten Shinto-Schreine in Kyoto und wir befolgen ehrfürchtig die Zeremonie, welche die Gottheiten aufmerksam machen sollen: Münzen stiften, Glocke läuten und in die Hände klatschen.
Nach einem japanischen Fondue lassen wir diesen Tag mit einer Maiko & Geiko Darbietung ausklingen.
4. Tag
Heute steht Kyoto auf dem Programm und das in sauberen Socken, denn „Schuhe aus“ gehört häufig zu Besichtigungen in Japan. Nach der beruhigenden Atmosphäre (barfuß) des Zen-Gartens Ryoanji geht es zum Goldenen Pavillion, wo wir auf zahlreiche Besucher treffen und fahren anschließend weiter zum ehemaligen Kaiserpalast. Auf Socken durchlaufen wir den Palast aus dunklem Holz und bestaunen den harmonischen Garten mit seinen kleinen Brücken und dem wunderschönen See.
Heute Abend wollen wir uns selbst mal auf die „Socken“ machen und landen auf der Suche nach etwas Essbarem in einem tollen einheimischen Restaurant. So langsam fühlen wir uns heimisch…

5. Tag
Bevor wir Kyoto verlassen, besuchen wir den Schrein „Sanjusangen-do“ (Rengyoin-Tempel), welcher in seiner beeindruckenden Halle 1001 Kannon Figuren beherbergt. Hier erwerben wir auch unser Pilgerbuch und lassen dieses mit wunderschönen Schriftzeichen kaligraphieren – mit den Stempeln aus allen Schreinen, die wir noch besuchen werden, wird es eines unserer schönsten Erinnerungsstücke dieser faszinierenden Reise werden.
Unser erster Stopp außerhalb Kyotos ist der Okunoi Tempel in Koyasan. Wir spazieren über den Friedhof mit riesigen Zedern und Grabstätten aus dem 12. Jahrhundert, welche eine unglaubliche Erhabenheit ausstrahlen und in uns Ehrfurcht wecken.
Wir erreichen schließlich unserer Ryokan (traditionell japanisches Reisegasthaus) für heute Nacht. Hier lebt man quasi auf dem Boden. Es gibt Tatami-Matten, keine Sitzmöbel und nur niedrige Tische. Auch das vegetarische Abendessen sitzend auf dem Fußboden ist eine echte Herausforderung für Knie und Rücken. Doch heißer Sake und ein Bad im hauseigenen Onsen sind ein wunderbarer Ausgleich.
6. Tag
Wir tauschen heute Bus gegen Zug und zunächst geht es nach Osaka. Dort steigen wir in den Shinkansen und erreichen pünktlich gegen Mittag das ca. 200 km westlich gelegene Okayama, wo wir einen Stopp einlegen und mit einem Taxi auf Besichtigungstour gehen. Die riesige Gartenanlage „Korakuen“ aus dem 17. Jahrhundert sowie das nachgebaute Okayama Castle sind sehr sehenswert und spektakuläre Fotomotive. Zurück am Bahnhof decken wir uns mit Proviant ein und weiter geht’s mit dem Shinkansen nach Kagoshima, unserem heutigen Tagesziel.
7. Tag
Heut geht es früh aus den Federn, wir wollen am Morgen im wirklich schönen Onsen (Spa) des Hotels entspannen und den herrlich freien Blick auf den Vulkan Sakurajima genießen.
Leider macht uns später das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Mit der Fähre im Mississippi-Dampfer-Style fahren wir auf die Vulkan-Halbinsel Sakurajima, doch von der tollen Aussichtsplattform ist die Sicht gleich Null – schade eigentlich. Doch zurück im Ort können wir sehr schöne Handwerkskunst in Souvenirläden erstehen und fahren anschließend mit dem Bus weiter nach Chiran. Auf dem Weg durchqueren wir die beeindruckende Berglandschaft und bei Ankunft gibt es eine einfache, aber sehr leckere Nudelsuppe zur Stärkung. Der Friedenspark und das „Tokko Heiwa Kaikan“ Museum sind definitiv interessant. Zum Abschluss der Tour besichtigen wir die berühmten Chiran-Gärten, einem Komplex aus 7 Gärten und sehr gut erhaltenen Samuraihäusern.
8. Tag
Wir beginnen unseren Tag wieder im Onsen, genießen ein wunderbares Frühstück und können unser Glück kaum fassen, dass uns der Sakurajima heute doch noch einen fantastischen Blick auf seine Silhouette gewährt. Im wunderbaren Morgenlicht ein doch versöhnlicher Abschied. Weiter geht’s in gewohnter Pünktlichkeit mit dem Shinkansen nach Shin-Tosu und schließlich mit einem Regional-Express nach Isahaya. Unser Bus steht schon bereit und es geht über die Shimabara-Halbinsel mit plötzlichem Wintereinbruch. Bei Schneegestöber geht es zur Gedenkstätte am Fuße des Unsen, welcher Anfang der 90er bei seinem Ausbruch die nahen Häuser in Asche versinken ließ.
Im wolkenverhüllten Unsen Massiv genießen wir später das Unsen-Onsen, ein traditionelles Thermalbad mit heißen Quellen und blubbernden Matschquellen. Heute bei 0 Grad Außentemperatur und Schnee auf den Bäumen ein unvergessliches Erlebnis.
Zum Abend erreichen wir schließlich Nagasaki und stürzen uns ins Getümmel der Altstadt.

9. Tag
Nagasaki erkunden wir zu Fuß und mit einer historisch-charmanten Straßenbahn.
Am Abwurfort der Atombombe erhalten wir sehr viele Hintergrundinformationen und besichtigen im Anschluss die Oura-Kirche, welche nach dem Atombombenabwurf zerstört, jedoch fast originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Der Friedenspark von Nagasaki ist ein Ort des Gedenkens und ein Mahnmal mit zahlreichen Statuen. Heute ist der Geburtstag Buddhas und so finden wir überall in der Stadt kleine Stände der Tempelpriester, die an Passanten Tee, Süßigkeiten und Blumen verteilten. Auch wir gedenken Buddha mit einem Schluck Tee.
Nach einem wenig spektakulären Besuch der Niederländischen Ostindien Handelsstation tauchen wir in der original erhaltenen Tempelstadt Teramachi ins 17. Jahrhundert ein und kraxeln anschließend auf einen schönen Aussichtspunkt mit einem wunderbaren Ausblick auf die gesamte Bucht von Nagasaki.
10. Tag
Der Shinkansen bringt uns heute nach Hiroshima und im Zug reisen wir mit unglaublich netten Japanern, die ihr Essen mit uns teilen. Zum Pflichtprogramm in Hiroshima gehört die heilige Insel Miyajima. Das berühmte Schreintor, das Torii, schwebt scheinbar über dem Wasser und wir erweitern unser Pilgerbuch mit weiteren Stempeln im Itsukushima-Schrein.
11. Tag
Ein Ort der Andacht ist der Friedenspark in Hiroshima, welcher in Gedenken an die Atombombenopfer errichtet wurde. Ein schöner Park mit den Kaiserbäumen, welche die Explosion überlebt haben, der Friedensgedächtnishalle und dem Denkmal mit den 1000 Kranichen, welches in Gedenken an die bewegende Geschichte der kleinen Sadoku errichtet und als Symbol des Friedens in die Welt hinaus getragen wurde. Im Friedensmuseum können wir Ausstellungsstücke und Fotos sehen, welche uns die Folgen des Atombombenabwurfs und Schicksale der Menschen sehr nahe bringen.
Wir verlassen am Nachmittag Hiroshima mit dem Zug und fahren durch wunderschöne Täler und Berge in das Vorland der 3000 m hohen Japanischen Alpen. In Takayama beziehen wir unsere Unterkunft im 15. Stock und atemlos bestaunen wir den phänomenalen Blick auf das Panorama der schneebedeckten Gipfel in der Ferne, welche im Abendlicht beinahe magisch zu uns herüber leuchten.
12. Tag
Wir beginnen den Tag im erholsamen Onsen, bevor es nach dem Frühstück in die Stadt Takayama geht. Hier besuchen wir den weitläufigen Takayama Jinya, welcher zu Shogun-Zeiten das Verwaltungsgebäude der Region darstellte. Wie so oft in Japan müssen wir auch hier die Schuhe ausziehen und beschreiten so den eiskalten Boden auf Socken. Kleiner Tipp: ein zweites Paar Socken mitnehmen! Das Museum begeistert uns dennoch. Im Anschluss gibt es Zeit zum Bummeln und Shoppen und glücklicherweise hat Takayama noch eines der wenigen erhalten gebliebenen historischen Ladenviertel aus dem 17. Jahrhundert. Beim einheimischen Sake-Hersteller kaufen wir köstlichen Sake. Um 13:00 Uhr fahren wir mit dem Bus ins etwa eine Stunde entfernte Shirakawa-go. Das Museumsdorf gehört zum UNESCO- Weltkultur Erbe und die kleinen schilfgedeckten Bauernhäuser sind sogar noch teilweise bewohnt. Leider macht uns der anhaltende Regen zu schaffen und so kann man das umliegende Bergpanorama nur bedingt genießen. Am Nachmittag geht es zurück zum Hotel und gleich wieder zum Aufwärmen in den Onsen. Abends folgt ein kulinarischer Höhepunkt: Koreanisches Barbecue.

13. Tag
Nach dem morgendlichen Onsen-Besuch geht es mit dem Bus zur berühmten Burg von Matsumoto. Diese wird auch „Krähenburg“ genannt, wie alle in Japan, die mit schwarzem Holz verkleidet sind. Die Burg vom Ende des 16 Jahrhunderts ist ein faszinierendes Fotomotiv und von innen schwerlich zu erklimmen. Weiter geht es entlang des schönen Alpenpanoramas Richtung Fujisan. Vom Ufer des Kawaguchi-Sees haben wir den perfekten Blick auf den Fujisan. Vom Süden des Vulkanmassivs in Gotemba geniessen wir den Fujisan in der Abendsonne. Unser heutiges Hotel am Ashi- See ist eines der Schönsten auf der Reise. Wir lassen uns das italienische Abendessen im Ort schmecken, bevor wir den Abend gemeinsam mit Mitreisenden in der Lounge Bar des Hotels ausklingen lassen und dabei den Klängen des selbstspielenden Klaviers lauschen.
14. Tag
Ein Teil der Reisegruppe beginnt den Morgen wieder im erholsamen Onsen. Der andere beschließt, den Tag mit etwas Joggen zu beginnen. Die Sportler werden reich belohnt – der Fujisan zeigt sich ihnen nochmal in voller Pracht. Nach dem Frühstück geht es zum Nordufer des Ashi Sees und auf einen kitschig wirkenden Dampfer. Der Fujisan wird kurze Zeit später wieder von den Wolken verhüllt und wir legen am Südufer des Sees an. Mit dem Bus geht es nach Kamakura, einem kleinen Örtchen vor der Präfektur Tokio mit diversen Tempeln und Schreinen. Vom großen Buddha des Kotoku-in-Tempels geht es zu Fuß zu der schönen Hase-Dera-Tempel-Anlage, die dem Boddhisattva-Jizo gewidmet ist. Von Kamakura geht es über die Autobahn vorbei an Yokohama mit seinem riesigen Hafen nach Tokio. Nach einer kurzen Ruhephase stürzen wir uns mit anderen Mitgliedern unserer Reisegruppe gegen 19:15 Uhr in die völlig überfüllte Metro und fahren nach Shibuya. Die gesamte Gegend ist Ausgeh-Viertel der Tokioter Jugend und der vielen Touristen. In einer kleinen Seitengasse hingegen herrscht dann absolute Stille und man sieht nur alte, kleine japanische Häuser mit Mini-Restaurants, Bars oder Kneipen, in welchen vielleicht 5 bis 6 Leute Platz haben.
15. Tag
Mit einem reichhaltigen Frühstück lässt es sich heute gut in den Tag starten. Wir besuchen verschiedene Schreine und Tempel. Das Highlight ist aber der Kaiserpalast! Man sagt, dies sei die teuerste Immobilie der Welt und Ende der Achtziger teurer gewesen, als ganz Kalifornien. Im Anschluss geht es zum Fischmarkt. Hier gibt es das wohl beste und frischeste Sushi oder Sashimi der Welt. Auch wir können einfach nicht anders und kaufen für 2000 YEN (ca. 15 €) eine Box mit 10 Sashimi-Scheiben fetten Tunfischs und arbeiten uns durch die Menschenmassen bis zum alten Teil des Fischmarktes. Weiter geht es durch das exklusive Shopping Viertel Ginza. Irgendwann in den Nachmittagsstunden verabschieden wir uns aus dem Trubel von Asakusa und fahren zum Skytree, einem neuen Wahrzeichen von Tokio. Mit 634 Metern ist er der größte Fernsehturm der Welt und das zweithöchste Gebäude der Welt. Um 19:00 Uhr geht es wieder mal in einer Taxi-Kolonne zum Nobel-Japaner „Nobu“. Wirklich leckeres Essen zu einem völlig überzogenen Preis.

Brücke und Tempel

16. Tag
Heute steht der Tagesausflug nach Nikko auf dem Programm. Gegen 10:30 Uhr kommen wir in Nikko an und das Wetter meint es noch nicht so gut mit uns. Zuerst einmal widmen wir uns der Toshogu-Schrein-Anlage. Selbst die „einfachen“ Lagerhäuser haben Blattgold- und Messingbeschläge und alles sieht nach purem Protz aus. Neben dem ebenfalls in Weiß und Gold gehaltenen Hauptschrein muss noch die Halle des „singenden“ oder „weinenden“ Drachens erwähnt werden. Ein Priester klopft zwei Holzklöppeln an einer ganz bestimmten Stelle der Halle aufeinander und dies ergibt ein in der Halle umlaufendes Echo. Echt beeindruckend. Mit dem Bus geht es nun zum Chuzenji-See. Dieser See wird flankiert von Vulkanen, wovon der Nantai-Vulkan der größte ist und von der Seeseite aussieht wie der kleine Bruder des Fujisan. Eine kurze Busfahrt die Serpentinen hoch und wir gelangen an den Kegon-Wasserfall, welcher sich fast 100m Meter in die Tiefe stürzt. Völlig fertig und auch ein wenig durchgefroren geht es dann zurück nach Tokio.
17. Tag
Heute genießen wir einen Tag mal ganz ohne Reisegruppe. Ausschlafen, gemütlich frühstücken und danach Postkarten schreiben ist ein wahres Entspannungsprogramm nach beinahe drei Wochen Rundreiseprogramm. Als Großstadtkinder erkunden wir Tokyo auf eigene Faust und kommen mit den „Öffis“ super zurecht. Wir erkunden die neo-barocke Fassade der Tokio-Station und verlieren uns beinahe in der darunter gelegenen riesigen Shoppingmall.
Mit der Bahn fahren wir zum Urayasu-Aiport und damit dem Highlight des Tages entgegen.
Nach einer interessanten Einweisung in einer Mischung aus Japanisch und Englisch, mit sehr viel nicken und lächeln, erheben wir uns mit dem Hubschrauber in die Lüfte über die beeindruckende Skyline von Tokio.
Euphorisch und glücklich lassen wir diesen Tag bei leckerem Essen, einer guten Flasche Wein und später bei atemberaubenden Ausblicken vom Yebisu-Garden-Place-Tower auf das nächtliche Tokyo ausklingen.
18. Tag
Der letzte Tag einer wahnsinnig spannenden Reise bricht an und nochmal haben wir die Gelegenheit, Tokyo unsicher zu machen und das eine oder andere Mitbringsel zu erstehen. In der Kappabashi Dori, auch Kitchen Town genannt, gibt es allerlei nützliche und unnütze Dinge für die Küche. Wunderschöne Holzlöffel, Stäbchenhalter und Untersetzer wechseln den Besitzer und im Kaufrausch fahren wir weiter in das Touristen-Viertel-Asakusa. Nach einem leckeren Coffee-Mocha kaufen wir einen Teeladen halbleer und unsere schmerzenden Füße tragen uns zurück in Richtung Hotel. Für unseren letzten Abend decken wir uns mit köstlichem Lachs, lecker gebratener Entenbrust, Tepanyaki-Spießen und Kimuchi ein und verspeisen unsere Schätze bei einem Gläschen Rotwein.

Kanpai Tokio – wir werden Japan sehr vermissen!